Ingenieure halten, binden und rekrutieren
In drei Schritten zum Wunscharbeitgeber der Ingenieure
Das ist die Reihenfolge, für die Gunther Wolf seit Jahrzehnten steht: Ingenieure halten, Ingenieure binden, Ingenieure rekrutieren. „Wer eine Badewanne füllen will“, sagt der Mitarbeiterbindungs-Experte, „steckt auch erst den Stöpsel in den Abfluss, bevor er oben den Hahn aufdreht“.
Seinen Artikel im Magazin des Verbands der Beratenden Ingenieure können Sie hier kostenlos downloaden.
Der Ingenieur hat´s bekanntlich schwör. Derzeit leidet der Ingenieur insbesondere bei der Qual der Wahl zwischen den um ihn buhlenden Arbeitgebern.
Ingenieure gefragt
Da liegt der Verdacht nahe, dass es die Personalabteilungen von Unternehmen, die Ingenieurleistungen erbringen oder benötigen, noch ein klein bisschen schwörer haben: Die Aufgabe, hochqualifizierte Ingenieure in ausreichenden Maße zu rekrutieren, stellt so manchen Recruiter vor eine nahezu unlösbare Herausforderung.
Der Ausweg, die schwierige Aufgabe an Personalberater outzusourcen, ist derzeit wenig erfolgversprechend, dafür aber in den seltenen Erfolgsfällen umso kostspieliger. Ein wechselwilliger Ingenieur, der sich auf die Angebote von Headhuntern verlässt, ist für Personalberater ein Sechser im Lotto. Mit Software-Entwicklern verhält es sich ähnlich, mit allen MINT-Berufen und auch mit anderen, derzeit sehr gefragten Berufsgruppen.
Ingenieure halten
Unternehmen kommen nicht umhin, Maßnahmenpakete zu beschließen, um ihre Ingenieure zu halten. Zumindest für den ersten Schritt könnte das Halten als Zielsetzung definiert werden – was, so Gunther Wolf, viel weniger ist als Ingenieure binden. Ingenieure zu halten hat in der Regel viel mit Vergütung, Firmenwagen, Zuwendungen, Annehmlichkeiten und Vergünstigungen zu tun.
Ingenieure halten, Ingenieure binden, Ingenieure rekrutieren
Wolf, Gunther: Mitarbeiterbindung. Warum Sie selektiv und individualisiert vorgehen sollten. In: Beratende Ingenieure 11-12/2014. » Fachartikel downloaden.
Das seien lediglich rational wirksame Faktoren, ermahnt Gunther Wolf. Sein Ansatzpunkt liegt eher im nicht-rationalen Bereich. Abgesehen von der Kostenersparnis sind nicht-rationale Aspekte wesentlich wirkungsvoller: Bekanntlich fällen wir Menschen den Großteil all unserer Entscheidungen auf der nicht-rationalen Ebene.
Ingenieure binden
Das Bauchgefühl redet stets mit. Da die meisten Menschen oftmals in der Rückschau erkennen, wie Recht der Bauch hatte, besitzen sie – bewusst oder unbewusst – ein hohes Vertrauen in ihre Intuition. Rationale Faktoren beeinflussen Kündigungs-, Verbleibs- und sogar Bewerbungsentscheidungen im Schnitt zu weniger als 30 Prozent.
Unternehmen, die all ihre Aktivitäten auf diese Faktoren richten, werfen nach Ansicht von Gunther Wolf ihr Geld aus dem Fenster. Nicht-rationale Bindungsfaktoren sind effektstärker und rücken zudem bereits durch gutes Führungsverhalten in greifbare Nähe. Die „gebundenen Ingenieure“ bedanken sich dafür auf ihre Weise: Mit höherer Performance, durch Innovationen, mit Flexibilität und Engagement.
Ingenieure rekrutieren
Mit „Tue Gutes und rede darüber“ könnte der dritte Schritt beschrieben werden. Unternehmen, die bei ihrer bestehenden Mitarbeiterschaft ein hohes Maß an Verbundenheit und Identifikation herstellen konnten, tun sich beim Recruiting wesentlich leichter. Die interne Attraktivität als Arbeitgeber muss im Personalmarketing nur noch authentisch und glaubwürdig nach außen transportiert werden.
Ingenieure halten, binden, rekrutieren: Service-Links für Sie
- Informieren: Emotionale Mitarbeiterbindung
- Arbeitshilfen: Checklisten
- Besuchen: Seminar Mitarbeiterbindung / Arbeitgeberattraktivität
Auch hierbei setzen erfolgreiche Unternehmen auf nicht-rationale Aspekte. Statt der üblichen – rational geprägten – Litanei „Sie bringen mit, wir bieten Ihnen“ sprechen Videos, Bilder und Botschaften gezielt die emotionale Ebene potenzieller Bewerber an. Mit welchen Praxistipps und Instrumenten Sie diesen Prozess vom Ingenieure halten über Ingenieure binden bis zum Ingenieure rekrutieren beschleunigen, erfahren Sie von Gunther Wolf in seinem Fachartikel für das Magazin des Verbands der Beratenden Ingenieure.