Definition Mitarbeiterbindung

"Die von Wolf verfasste Definition von Mitarbeiterbindung entspricht dem aktuellen Stand der Forschung." (Lesen Sie weitere Pressestimmen!)

Mitarbeiterbindung präzise definieren

Definition Mitarbeiterbindung

Klarheit über den Begriff der Mitarbeiterbindung

Definition Mitarbeiterbindung

Mitarbeiterbindung klar zu definieren, ist keineswegs trivial. Um jedoch methodisch sauber arbeiten und argumentieren zu können, bedarf es eines einheitlichen Verständnisses und einer klaren Definition von Mitarbeiterbindung.

Die folgende Definition gilt heute als der herrschende Standard für die Definition von Mitarbeiterbindung in Wissenschaft und Praxis.

Mit einer „guten Bindung“ wird umgangssprachlich eine besonders enge und belastbare Form einer Beziehung zwischen zwei oder mehreren Bindungspartnern bezeichnet. Bei einer „guten Bindung“ ist der Zusammenhalt der Bindungspartner belastbar und weitgehend immun gegen negative Einflüsse von außen.

Da Bindungen stets auf Gegenseitigkeit beruhen, sind die Perspektiven aller beteiligten Bindungspartner bei der Definition von Bindung zu berücksichtigen. Dies gilt auch für die Definition von Mitarbeiterbindung.

Zu einer Bindung gehören mindestens zwei

Bei der Definition von Mitarbeiterbindung stellen der Mitarbeitende und die – beruflich und auf der von dem Mitarbeitenden besetzten Stelle relevanten – Bindungspartner des Arbeitgebers die beteiligten Bindungspartner dar.

Die folgende Definition von Mitarbeiterbindung entspricht dem aktuellen Stand der Forschung und gilt als die herrschende Standard-Definition von Mitarbeiterbindung. Sie wird in Unternehmen und anderen Organisationen verwendet, um die Mitarbeiterbindung zu messen, zu analysieren und zu steuern.

Definition Mitarbeiterbindung

„Mitarbeiterbindung bezeichnet den Grad des Zusammenhalts auf allen → Bindungsebenen zwischen dem Mitarbeitenden auf der einen Seite und dem Arbeitgeber auf der anderen Seite, die durch seine arbeitsrelevanten → Bindungspartner repräsentiert wird.“

Quelle: Wolf, G.: Mitarbeiterbindung

Zu dieser Definition von Mitarbeiterbindung sind einige Anmerkungen angezeigt, die Sie im Folgenden finden.

Definition von Mitarbeiterbindung als „Grad des Zusammenhalts“

Die Mitarbeiterbindung, der Grad des Zusammenhalts, ist vorstellbar als die Schnittmenge aus der Bindungsbereitschaft des Mitarbeitenden und der Bindungsbereitschaft des Arbeitgebers. Der Arbeitgeber kann ein Unternehmen sein, eine NPO, eine öffentliche Verwaltung u.v.m. Die Bindungsbereitschaften und die Schnittmenge, die Mitarbeiterbindung, kann durch entsprechend ausgerichtete Fragebögen gemessen werden.

Anwendung in der Praxis: Der kleinere der beiden Bindungsbereitschafts-Werte bestimmt die Höhe der resultierenden Mitarbeiterbindung: Liegt die Bindungsbereitschaft des Mitarbeitenden auf einer Skala von -10 bis 10 beispielsweise bei 3, kann die Mitarbeiterbindung keinen Wert größer 3 annehmen – selbst wenn das arbeitgeberseitige Bindungsangebot bei 10 läge. Liegt letzteres jedoch nur bei 2, beträgt die Höhe der Mitarbeiterbindung ebenfalls 2.

Der in der Definition Mitarbeiterbindung erwähnte Grad des Zusammenhalts resp. der Grad der resultierenden Gesamt-Mitarbeiterbindung kann positiv, neutral und auch negativ werden. In den beiden letztgenannten Fällen wird das Auftauchen einer Alternative in den meisten Fällen zur Auflösung der Bindung führen. Dennoch gilt:

„Mitarbeiterbindung ist nicht das gleiche wie Employee Retention: Binden ist weit mehr als Halten.“

Employee Retention bezeichnet das Bestreben, Mitarbeitende zu halten. In anderen Worten: Es geht darum, die Fluktuationsneigung senken bzw. die Verbleibsneigung zu steigern. Dass Mitarbeitende an Bord gehalten werden können, ist jedoch lediglich eine Auswirkung von starker Mitarbeiterbindung: Wenn die Mitarbeiterbindung hoch ist, verbleiben die Mitarbeitenden üblicherweise auch gern im Unternehmen. Neben diesem Effekt ist eine Steigerung der Einsatzbereitschaft bei hoher Mitarbeiterbindung als weitere Auswirkung bekannt. Drittens hat hohe Mitarbeiterbindung sehr positive Auswirkungen auf die Arbeitgeberattraktivität und damit die Fähigkeit des Unternehmens, sich jederzeit mit Personal in der gewünschten Qualität und Quantität versorgen zu können. Fazit: Mitarbeiterbindung ist weit mehr als nur das Halten von Mitarbeitenden.

Der Arbeitgeber: Vier Repräsentanten

Der in der Definition Mitarbeiterbindung enthaltene Begriff des Arbeitgebers muss für die Anwendung in der Praxis operationalisiert werden. Der Arbeitgeber wird vor allem durch 1. die Organisation als Ganzes, 2. den direkten Chef, 3. die Kollegen und 4. die Arbeitsinhalte repräsentiert. Diese vier Repräsentanten werden auch als Mitarbeiterbindungs-Partner, Mitarbeiterbindungs-Foki oder Mitarbeiterbindungs-Fokussierungen bezeichnet. Die gesamte Bindungsbereitschaft des Arbeitgebers ergibt sich aus den gewichteten Bindungsbereitschaften seiner vier Repräsentanten.

Wie relevant die Unternehmensbindung, die Vorgesetztenbindung, die Teambindung und die Aufgabenbindung wiederum für die andere Seite, die Bindungsbereitschaft des Mitarbeiters sind, hängt von dessen Persönlichkeitseigenschaften ab: Mancher tendiert zu einer Identifikation mit dem Unternehmen, mancher ist besonders offen für eine Bindung zu dem Vorgesetzten, mancher sucht die Beziehung zu den Kollegen und mancher fühlt sich besonders den Arbeitsaufgaben verbunden. Doch präsent sind immer alle vier Bindungsfoki.

Die resultierende Gesamt-Mitarbeiterbindung wird durch die Schnittmengen der vier beiderseitigen Bindungsbereitschaften gebildet. Anwendung in der Praxis: Mithilfe des » Relationship Analyzers wird diese und deren Zusammensetzung abgebildet, um mögliche Ansatzpunkte zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung zu identifizieren.

Analysen auf Basis der Definition Mitarbeiterbindung

Sicher nicht bei der der Definition von Mitarbeiterbindung, aber bei der tiefergehenden Analyse der Mitarbeiterbindung in der Praxis wird zudem der » Component Analyzer verwendet, der eine Betrachtung der Bindungsebenen ermöglicht. Dabei werden vier Bindungsarten unterschieden: Die rationale, die habituelle, die normative und die emotionale Mitarbeiterbindungsebene.

Die rationale Mitarbeiterbindung basiert auf Kosten-Nutzen Abwägungen und beinhaltet daher auch (arbeits- bzw. vertrags-) rechtliche Formen der Mitarbeiterbindung, wie etwa Wettbewerbsverbote oder Rückzahlungsklauseln. Die habituelle Mitarbeiterbindung wird auch als behaviorale oder verhaltensfortsetzende Mitarbeiterbindung bezeichnet. Die normative Mitarbeiterbindung basiert auf moralischer Verpflichtung, die emotionale auf einer Übereinstimmung der Ziele und Werte. Auch hier gilt, dass immer alle vier Ebenen vorhanden sind.

Als wirtschaftlich sinnvollste und auch nachhaltigste Form der Mitarbeiterbindung hat sich die emotionale Vorgesetztenbindung herausgestellt.

Diese Definition Mitarbeiterbindung wurde auf der Basis des Standardwerks über Mitarbeiterbindung verfasst:

Wolf, Gunther: Mitarbeiterbindung. Strategie und Umsetzung im Unternehmen. Mit Arbeitshilfen Online. Freiburg: Haufe-Lexware. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Managementbuchpreis. ISBN: 978-3-486-58837-8. » Jetzt bei Amazon ansehen!

Mitarbeiterbindung | Kurz und bündig
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Name
Mitarbeiter binden · Fluktuation senken
Bezeichnung
Definition Mitarbeiterbindung
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Verfügbarkeit
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